Die eigene Nische entdecken

Fehler gehören zum Lernprozess, hab also keine Angst davor. Auch ich habe ein paar Fehltritte in puncto Kooperationen gemacht, ehe ich für mich herausgefunden habe, was am besten zu meinem Blog passt und was so gar nicht.

Mein Hauptblog und gleichzeitig auch jener, auf dem ich viel aus meinem Alltag erzähle, ist so ein Fall, der sich auf den ersten Blick gar nicht so leicht in eine Nische einordnen lässt. Dennoch erzielt er die zweithöchsten Einnahmen aller meiner Websites.

Zum Teil liegt das daran, dass er durch die ausgiebige Themenwahl einfach für viele Kooperation in Frage kommt. Wichtig ist hierbei natürlich, dass man als Blogger trotzdem noch sortiert und sich durch den Kopf gehen lässt, ob man durch diese Zusammenarbeit auch glaubwürdig bleibt. Was macht es schließlich für einen Sinn, wenn ich über Beautyprodukte schreibe, wenn meine Leser genau wissen, dass das sowas von gar nicht ich bin?

Ein weiterer Vorteil von meinem Hauptblog ist auch, dass er trotz der vielen Themen stets eine Kernkomponente aufweist: Die Inhalte sind für nachdenkliche Personen, als auch Jugendliche & Junggebliebene gedacht. Sie sind meist alle für Nerds und Geeks interessant, was gleichzeitig auch die Nische ist, die jener Blog bedient. Erkennt das ein potentieller Geschäftspartner und ist das auch seine eigene Zielgruppe, so ist der Blog für denjenigen viel wert. Es sei denn, bei der Zusammenarbeit geht es nur um SEO, dann zählt bloß, für welche Keywords ein Blog rankt. Hier kommt es dann darauf an, was dein Hauptthema ist und wie es hier um die Rankings deiner Seite steht.

Wenn du selbst noch unsicher bist, was denn deine eigene Nische ist, so stelle dir folgende Fragen, um das herauszufinden:

  • Gibt es eine wiederkehrende, dir bekannte Personengruppe?
  • Wie alt sind deine Besucher durchschnittlich?
  • Welches Geschlecht ist überwiegend vertreten?
  • Welche Blogbeiträge von dir werden am häufigsten gelesen?
  • Stellen deine Besucher bestimmte Fragen, die immer wieder vorkommen?

Bestimmt hast du dir nun gedacht, dass das eigentlich Fragen sind, die man sich stellt, um die eigene Zielgruppe herauszufinden. Überraschung: Zielgruppe und Nische sind eigentlich genau dasselbe.

Es ist jederzeit möglich, das Thema eines Blogs zu wechseln. Sei dir hierbei nur darüber bewusst, dass es zum Verlust von Besuchern kommen kann. Denn manche wollen über das neue Thema vielleicht nichts lesen.

Eine Nische für sich finden

Natürlich gibt es auch Blogs, die schon seit einiger Zeit bestehen und nie ein wirkliches Hauptthema gehabt haben. Zum Beispiel trifft das auf alle zu, die anfangs als reine Alternative zum privaten Tagebuch gedacht haben. Genau genommen handelt es sich dabei eigentlich um eine persönliche Website und auch das ist eine Nische.

Wenn du nun darauf Lust hast, etwas Neues auszuprobieren, du aber noch unsicher bist, worüber du schreiben sollst, dann helfe ich dir bei der Suche nach einem geeigneten Themengebiet. Auch, wenn du einen ganz neuen (vielleicht zweiten, dritten oder sogar vierten) Blog eröffnen möchtest, dir aber noch die zündende Idee dazu fehlt, so stellt dieses Kapitel eine Hilfestellung für dich dar.

Vergiss Fragen danach, ob du in ein paar Jahren noch über Thema XY bloggen möchtest, denn oft kann man ja nicht einmal wissen, was man in ein paar Jahren beruflich macht, oder ob man dann noch im selben Ort wohnt. Daher ist es eher kontraproduktiv, beim Blog das langfristige Planen zu beginnen. Wichtiger ist, dass du spontan bist und auch ein gewisses Auge dafür hast, ob das gewählte Thema auch in zwei oder drei Monaten noch aktuell ist. Wer zum Beispiel nur kurzsichtig denkt und vor ein paar Monaten seinen Blog auf Fidgettoys ausgerichtet hat, wird heute nur mehr einen Bruchteil der anfangs erreichten Besucherzahlen vorweisen können.

So erkennst du kurzlebige Trends:

  • Überprüfe, ob es ein hohes Suchvolumen zu dem Thema gibt.
  • Checke in den Google Trends ab, ob das Interesse für das gesuchte Thema eher gleichbleibend ist, es sogar zunimmt oder gar abnimmt.

Das sind die nächsten Schritte beim Klarmachen deiner neuen Nische:

  • Stelle fest, ob und wie viel Konkurrenz bei dieser Nische besteht.
    • Falls viel Konkurrenz gegeben ist: Hast du eine Idee, wie du dieses Thema spannend aufbereiten kannst, die bei jenen Blogs nicht zu finden ist? So schaffst du im Vorhinein Wiedererkennungswert.

Gehe folgende Fragen durch, wenn du mit dem Blog Geld verdienen möchtest:

  • Willst du das Geld über direkte Kooperationen oder passiv verdienen?
    • Falls aktiv: Wie hoch ist das Suchvolumen zum Thema? Gibt es viel potentielle Kunden unter deinen Besuchern?
    • Falls passiv: Wie hoch ist der Preis der damit verbundenen Produkte? Vergiss nicht, dass die Provision nur einen Prozentanteil ausmacht.
Die Google Trends werden durch reale Nutzer bestimmt. Indem du dir solche Themen zunutze machst, erhöhst du die Wahrscheinlichkeit, dass auch dein Artikel in den Trends landet.

Aber Achtung! Greife nicht auf Themen zurück, die deiner Zielgruppe völlig fremd sind, denn das nagt an deiner Authentizität!

Die größten Fehler, die man bei der Suche nach der eigenen Nische macht, sind es, im Vorhinein nicht gut genug recherchiert zu haben und dann von überall ein Bisschen verwirklichen zu wollen. Entweder ist die Nische zu klein und es gibt nicht genügend Suchanfragen bei Google dazu. Oder sie ist sogar zu groß und daher auch entsprechend viel Konkurrenz, bei der man sich ohne eine Menge Fachwissen und SEO-Kenntnisse (oder ausreichendem Werbebudget) nicht durchsetzen kann. Fehlendes Potential, um hier Geld zu verdienen, kann auch ein Problem sein. Natürlich stellt auch die Leidenschaft einen wichtigen Punkt darin dar. Kein Blog hält sich gut, wenn das Thema einfach lieblos behandelt wird.

Bist du noch unschlüssig darüber, was denn das richtige Thema für dich sein könnte, dann nimm dir einen Moment Zeit. Setze dich in deinem Wohnzimmer auf den Boden, wenn es geht schön mittig. Sieh dich nun etwas um und überlege, welche Themen du findest, die dir viel Freude bereiten.

  • Hast du ein Haustier? Willst du Tipps zur Haltung geben?
  • Steht auf dem Blu-ray-Player eine Figur aus Star Wars? Vielleicht wäre ein Blog über Filme und Serien genau das Richtige für dich.
  • In deinem Buchregal befinden sich einige Lexika? Dann wäre es vielleicht genau das Richtige für dich, über ein interessantes Sachthema zu schreiben.
  • Stehst du auf total abgefahrene Kochrezepte? Vielleicht hast du ja Lust, die mit deinen Lesern zu teilen. Genau so verhält es sich auch mit Bastelanleitungen oder Tipps zu Make-Up und Fashioninspirationen.
  • Wenn du gerne die verrücktesten Gadgets ausprobiert, könntest du ja einen Blog rund um Technikkram gründen.

Auch Brainstorming ist eine tolle Methode, um herauszufinden, was für ein Thema dir besonders liegt und über welches du immer wieder schreiben kannst.