Der Wert eines Blogs

Wichtig! Unterscheide bei der Frage danach, wie viel dein Blog wert ist, um was für eine Kooperation es sich überhaupt handelt!

Bevor wir so richtig loslegen, muss ich eine Grundlage schaffen, auf der wir gemeinsam aufbauen können. Daher ist es wichtig, dass du genau weißt, wie viel ein Blog denn überhaupt wert ist – und zwar von der ersten Sekunde an. Das ist nicht etwa abhängig von irgendeiner Besucheranzahl oder dem Thema, auf das du dich dabei spezialisierst.

Der Wert eines Blogs hängt immer ganz davon ab, aus welcher Sichtweise er betrachtet wird. Geht es um Maßnahmen zum Linkaufbau, so werden jene Seiten den höchsten Wert besitzen, die viel Vertrauen seitens Google genießen und bei jedem neuen do-follow Link ein Stückchen von diesem tollen Kuchen abgeben. Betrachtet man es allerdings aus der Sichtweise der reinen Werbemaßnahme, die ein bestimmtes Produkt hervorheben soll, so ist der Wert im Durchschnitt bei fast jeder Website gleich. Denn hier wird grundlegend einmal zwischen dem Wert der Linkkraft und dem Wert der Blogplattform an sich unterschieden.

Als Blogs zu Werbeplattformen wurden und die ersten Produkttests in Zusammenarbeit mit den Betreibern solcher Seiten stattfanden, hatte sich auf dem Markt eine ganz neue Nische erschlossen. Mittlerweile sind sie die wichtigsten Werbeplattformen überhaupt, da noch nie zuvor so gezielt gewisse Zielgruppen erreicht werden konnten.

Verfügst du nicht über eine spezielle Nische, lass deshalb den Kopf nicht hängen. Auch, wenn dein Blog bereits viele Jahre alt ist und kein fixes Thema hat, kannst du dich noch immer spezialisieren!

Du wirst nicht für eine bezahlte Kooperation kontaktiert, hast aber eine hohe Reichweite innerhalb der Blogger-Szene? Vielleicht solltest du überdenken, ob dein Blog auch wirklich authentisch ist.

Während es das Prinzip von postalischer Werbung ist, so schnell wie möglich so viele Leute wie es nur geht zu erreichen, grenzt ein Blog alleine schon anhand seiner Thematik oft sehr stark ein, ob er zu einem Unternehmen passt oder nicht. Denn ein Kochblog wird wohl kaum plötzlich über einen neuen und innovativen Hundekauknochen schreiben. Selbst wenn, dann besteht ein sehr hoher Streuverlust und das ist nicht zielführend. Schon gar nicht, wenn man durch das Internet mittlerweile selektieren kann, ob und mit wem man kooperieren will.

Es ist daher natürlich wichtig, ob eine Nische besteht. Mit dieser Information lässt sich bereits ein großer Teil des Potentials erschließen. In weiterer Folge kann man auch den Wert des Blogs bestimmen.

Dieser setzt sich zusammen aus den Faktoren Relevanz innerhalb der eigenen Nische, der Authentizität und der Reichweite. In anderen Worten:

  • Welche Nische stellt das Hauptthema des Blogs dar?
  • Gibt es noch andere Themen? Wenn ja, lenken sie vom Hauptthema ab?
  • Wie viele Besucher kommen monatlich und täglich vorbei? Wie viele davon sind unique Besucher?
  • Wie authentisch ist der Blog?
Obwohl es eigentlich selbstverständlich sein sollte, authentisch und vor allem man selbst zu bleiben, wird dieser Umstand in der Bloggosphäre immer seltener. Bewahre ihn und sorge dadurch gleichzeitig für den unschätzbaren Wert deines Blogs.

Wähle ich selbst einen Blog für die Zusammenarbeit mit einem meiner Kunden aus (denn ich betreue zum Teil auch Kampagnen beim Influencer Marketing), dann klicke ich mich zunächst ein wenig durch den Blog. Das mag nicht wie die typische Vorgehensweise wirken, wenn man sich durch den Kopf gehen lässt, welche Angebote von irgendwelchen Shops durch die Gegend geistern, die allesamt nicht ernst zu nehmen sind. Allerdings ist das öfter der Fall, als du vielleicht denkst. Nicht umsonst wenden sich Unternehmen, die den Wert von Werbung verstehen, explizit an Profis aus dem Gebiet, die entweder selbst aus der Branche kommen oder täglich so viele Stunden mit diesem Thema zubringen, dass sie einfach gar nicht anders können, als darüber Bescheid zu wissen.

Ich überprüfe währenddessen, wie viele bezahlten Advertorials innerhalb des Blogs auftauchen und wie diese aufgebaut sind. Gibt es trotz offensichtlicher Produktmängel keinerlei Erwähnung davon, dann besteht die Gefahr, dass der besagte Blogger über so etwas hinwegsieht, wenn der Preis denn stimmt. Kommt so etwas einmal vor, dann ist es so eine Sache. Vielleicht nicht bemerkt worden. Bemerke ich, dass fast alle bezahlten Beiträge nach einem ähnlichen Schema aufgebaut worden sind, so fehlt mir neben der authentischen Kernnote auch noch origineller, ehrlicher Content.

Welchen Mehrwert hat der Leser, wenn er nie etwas Neues zu Gesicht bekommt? Dabei meine ich nicht, dass Testberichte nicht dasselbe Layout vorweisen dürfen. Viel eher geht es mir darum, dass ein jeder Test aussieht, als würde man lesen: „Produkt erhalten, ist total super, danke an die Firma.“

Es ist wichtig, dass man als Blogger selbst erkennt, ob der gebotene Inhalt einen echten Mehrwert liefert oder nicht.

Influencer Marketing wird nicht bloß dafür angewandt, um eine gewisse Zielgruppe direkt anzusprechen. Manchmal geht es dabei auch um das Statement seitens des Unternehmens, modern zu sein und das Internet in seinen Grundsätzen zu verstehen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Kommunikation mit den Bloglesern. Fällt mir auf, ob auf Kommentare reagiert wird – in welcher Form auch immer – dann gibt das Pluspunkte. Spätestens aber beim Überprüfen von Social-Media-Kanälen erhalte ich eine Einsicht darin, wie viel Interaktion tatsächlich stattfindet. Natürlich verurteilt das niemand, wenn eine so hohe Reichweite vorhanden ist, dass man nicht dazu kommen würde, jeder einzelnen Person zurückzuschreiben. Aber ich sehe einfach gerne, ob sich der Blogger darüber bewusst ist, dass die Community für ihn so wichtig ist, wie Kunden für den Handel es sind. Ist das nicht der Fall, dann gibt das schon einen dicken Minuspunkt. Denn wie soll ich in so einem Fall meinem Kunden gegenüber garantieren, dass sein Produkt hier bei jemandem landet, der mit Verkaufspsychologie umgehen kann? Und der Kunde ist schließlich derjenige, der viel Geld dafür zu bezahlen bereit ist, um mit einem Influencer zu arbeiten.

Wie du dir bis zu diesem Punkt womöglich schon denken kannst, ist die Authentizität von einem Blog der wichtigste von den drei genannten Faktoren. Denn der grenzt kurz gesagt einfach ein, ob der Blogger für das Unternehmen ein ernstzunehmender Partner ist. Erst dann, wenn keine Gefahr besteht, dass der gute Ruf der Marke unter dieser Kampagne leiden würde, geht es um Zahlen. Wenn überhaupt.

Der Begriff Mehrwert wird oft in einem Atemzug mit SEO genannt. Das liegt daran, dass auch Google es vorzieht, hochwertige Inhalte höher zu ranken, als leere Phrasen und Informationen, die bereits en masse über genau dieses Thema gefunden werden.

Das mit dem guten Ruf meine ich übrigens so: Es gibt Unternehmen, die bereits ein gutes Image haben und nebenbei eine so große Marketingabteilung, dass sie gar keine externe Hilfe beauftragen werden, um Werbekampagnen zu planen. Hier kommt es durchaus vor, dass einfach wahllos Blogger gesponsert werden, bei denen nur die Reichweite stimmt. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob hier überhaupt geprüft wird, um was für eine Zielgruppe es sich dabei handelt. Dann gibt es aber noch Unternehmen, die gerade erst damit beginnen, ihr Produkt zu vertreiben. Eine unbekannte Marke, womöglich sogar ein Start-Up. Nicht immer ist es der Fall, dass kein Werbebudget vorhanden ist, denn genau genommen muss besonders in diesem Gebiet investiert werden, wenn man langfristig Erfolg haben möchte. Hier kann es durchaus schädlich sein, wenn man einen Blog nicht eingehend überprüft. Dann passiert es plötzlich, dass das tolle, neue Parfum auf einer Website landet, die sich noch vor drei Jahren ganz abscheulich über alle Unternehmen ausgelassen hat, die nicht explizit gegen Tierversuche sind. Die Glaubwürdigkeit sinkt einfach – und die des Unternehmens eigentlich auch, wenn der Beitrag von jemandem gesehen wird, der genau zu jener ehemaligen Zielgruppe zählt. Denn derjenige könnte das als schlichte Provokation des Unternehmens ansehen und schon geht es los…

Das Geheimnis vom Wert eines Blogs ist folgendes: In Wahrheit bemisst sich der Wert gar nicht in irgendeinem Preis.

Es gibt nämlich eine ganz besondere Quintessenz im ungeschriebenen Regelwerk für Influencer: Mach dich unbezahlbar. Nicht in dem Sinn, dass du so teuer wärst, dass niemand das Geld hätte, um mit dir zusammenarbeiten zu können. Sondern, indem du genau das bist, was ein Unternehmer suchen würde, wenn er an die Zusammenarbeit mit Bloggern denkt.