Endlich ausbrechen: Das richtige Mindset von Selbständigen

Mach dich nicht kleiner, als du bist.

Deine Grenzen bestimmst einzig und allein du. Ertappst du dich manchmal dabei, dir selbst einzugestehen, dass du Angst vor einem Ende hast? Wer sagt denn überhaupt in dem Moment, dass es zu Ende ist? Die Gesellschaft, deine Freunde – oder war es jemand, der verwandt zu dir ist?

Ich wiederhole daher: Nur du bestimmst, wann es zu Ende ist. Hin und wieder ist es notwendig, dass man ein paar Feinjustierungen im eigenen Business vornimmt, so etwas kommt vor. Das ist ein immer wiederkehrender Prozess, denn das einzig wirklich konstante in unserem Leben ist der stetige Wandel. Märkte und Zielgruppen verändern sich. Wer hier nicht flexibel genug ist und die Bereitschaft aufzeigt, sich immer wieder weiterzuentwickeln, wird untergehen.

Ein Beispiel dazu, damit es verständlicher wird. Ein Freiberufler, der sich auf die Dienstleistungsbranche der Texterstellung fokussiert, ergattert keine lukrativen Kundenaufträge. Er hadert nun mit sich, welchen Preis er als unterste Schmerzgrenze definieren würde, weil er zu kurzsichtig denkt und nicht das große Ganze wahrnimmt. Denn alles, was er im Begriff ist aufzubauen, fußt auf seinem persönlichen Talent. Wer sagt,

  1. dass er dieses nur dazu nutzen kann, um schlecht bezahlte Aufträge abzuwickeln? Die darin investierte Zeit ist viel besser genutzt, um Eigenprojekte oder eine professionelle Businesswebsite zu kreieren, die schon als erste Referenz dienen können. Außerdem können sie später durch Vermarktung zu einem langfristigen passiven Einkommen führen.
  2. dass es der richtige Weg ist, über die Schmerzgrenze nachzudenken, wenn man sich doch lieber darauf konzentrieren sollte, wohin man mit dem eigenen Business möchte und was es braucht, um diesen Weg einzuschlagen und das Ziel zu erreichen?

Selbstverständlich, jeder von uns muss Geld verdienen, um davon seine Lebenserhaltungskosten bezahlen zu können. Aber bedeutet das wirklich, dass wir deshalb alles tun müssen und jeden Auftrag annehmen müssen, sei er noch so schlecht bezahlt und mit noch so viel Arbeit verbunden? Nein! Denn du bist nicht ohne Grund selbständig geworden!

Vielleicht hattest du genug davon, einen Chef über dir zu haben, der dein Talent nicht wahrnimmt. Oder du strebst die Selbstverwirklichung an. Oder du liebst es, dein Hobby zum Beruf zu machen. Was es letzten Endes auch gewesen ist, dein Beweggrund ist etwas, das du dir immer wieder in Erinnerung rufen musst. Denn du kannst doch nicht ernsthaft von dir behaupten, dass du dich selbständig gemacht hast, um dein eigener Chef zu sein, wenn du dich dann durch so grausige Aufträge wieder in eine Position drängen lässt, in der sich all dein Tun erneut anfühlt, als wärst du jemandes Angestellter!

Das Problem erkennen

Nur den Kopf nicht hängen lassen! Das Problem zu erkennen ist der erste große Schritt in die richtige Richtung.

Diesen Ratgeber liest du nicht ohne Grund. Du hast dich einmal zu oft dabei ertappt, wie du dir Bücher darüber durchliest, endlich mehr Durchsetzungsvermögen zu erlangen und irgendwann ist dir plötzlich klar geworden, dass du damit nur Symptome bekämpfst, aber das Grundproblem nicht aus der Welt geschafft wird.

Vielleicht ging das Ganze sogar so weit, dass du dich gefragt hast, ob du überhaupt dazu geeignet bist, selbständig zu sein. Denn manchmal reicht es einfach nicht, sein Handwerk gut zu beherrschen. Man muss sich auch zu beweisen wissen.

Eine der wichtigsten Eigenschaften von Selbständigen ist ihr Selbstbewusstsein. Es befähigt sie zu den unterschiedlichsten Dingen. Das kann folgendes sein:

  • Nein zu sagen, wann immer sie den Wert oder Nutzen von einer Zusammenarbeit, einem Auftrag oder anderem nicht erkennen – oder dieser Wert einfach nicht hoch genug für die eigenen Pläne ist.
  • Fehler nicht als Schwäche und Versagen zu sehen, sondern sie stattdessen als Gelegenheit wahrnehmen, um daraus zu lernen und daran zu wachsen.
  • Die Kunden so wahrzunehmen, wie sie sind: Eben „nur“ Kunden. Keine Arbeitgeber, niemand, der den Ton angibt, wie die Zusammenarbeit auszusehen hat.
  • Selbstreflektion wird zu einem wichtigen Werkzeug, um eine regelmäßige Verbesserung der eigenen Kompetenzen anzustreben.
Nie vergessen: Dein Kunde kommt auf dich zu, weil er etwas von dir braucht. Also sei ruhig mutig und gestalte dein Angebot nach deinen Vorstellungen!

Nur, wenn wir anfangen, unsere Freiheit als Selbständige auch als solche zu erkennen, können wir jede Moment, jede einzelne Sekunde davon auskosten.

Am Ende sollte die Selbständigkeit schließlich kein Ersatz für ein Arbeitsverhältnis sein. Es ist keine andere Methode, um Geld zu verdienen, sondern ein Weg, das eigene Leben zu gestalten. Es ist also so viel mehr als nur eine bloße Beschäftigung.

Aus Beruf wird Berufung.

Fang noch heute an, umzudenken

Tatsächlich ist es überraschend einfach möglich, sich das richtige Mindset eines Selbständigen anzueignen. Aber es ist ein bisschen Übung dafür nötig.

Du machst nun Folgendes: Organisiere dir etwas, worin du Notizen schreiben kannst. Sei es eine App auf deinem Handy, ein Block oder auch ein Notizbuch, ganz egal. Nutze, womit auch immer du dich am wohlsten fühlt.

In diesem schreibst du nun zunächst einmal alle Gedanken in Stichworten auf, was deine Selbständigkeit für dich bisher ausmacht. Das können Verdienstmöglichkeiten, die flexiblen Arbeitszeiten und -orte, aber auch die abwechslungsreichen Beschäftigungsmöglichkeiten sein.

Auch deine negativen Gedanken, von Geldsorgen bis hin zur vielen Arbeit, hältst du darauf fest. Gerne in zwei verschiedenen Farben, wenn du positive von negativen Punkten trennen möchtest. Wichtig ist zunächst einmal, dass du einfach alles aufschreibst, was für dich zum Thema der Selbständigkeit gehört.

Im Laufe deiner Zeit mit diesem ebook wirst du immer wieder darauf zurückkommen und dadurch sehen, wie sich deine Ansichten verändert haben.

Du darfst dir jederzeit zusätzliche Notizen machen, festhalten, wenn dir etwas Wichtiges in einem Kapitel auffällt oder du dich auch einfach nur mit einem Punkt näher beschäftigen möchtest. Sollte es zu einem Abschnitt kommen, bei dem deine Mitarbeit besonders wichtig ist, findest du dort eine entsprechende Grafik – wie in diesem Moment! Hast du schon nach rechts oben geblickt?

Hör endlich auf, zu jammern

Ein Unternehmen zu gründen bedeutet, 100 % Verantwortung zu übernehmen.

In deinem vorigen Job war alles noch so viel leichter. Du hast von einer Chefperson Vorgaben und Ziele erhalten und die entweder erreicht oder nicht. Ging etwas schief, blieb es im besten Fall nicht an dir hängen, das auszubügeln.

Nun, wo du selbständig bist, musst du plötzlich hundert Prozent Verantwortung übernehmen. Auf jede Entscheidung folgt eine Konsequenz und mit der musst wiederum auch wieder du ganz alleine umgehen.

Aus Pflichten werden Chancen, sobald du selbständig bist. Anstatt sich also darauf zu konzentrieren, wie viel Stress und Druck damit verbunden sein könnten, Verantwortung übernehmen zu müssen, legen wir den Fokus rein darauf, welche Möglichkeiten wir damit überhaupt erst haben.

Lass mich dir ein paar Beispiele geben:

  • Fehlende Aufträge bedeuten nicht das Ende von deinem Business, sondern sind eine Möglichkeit, um zusätzliche (Dienst-)Leistungen oder Produkte zu entwickeln und neue Zielgruppen zu erschließen.
  • Wenn du gerade keine Lust oder keine Zeit hast, um zu arbeiten, dann machst du das auch einfach nicht. Bei dir allein liegen die Zügel dafür, dass du genügend Spielraum einkalkulierst, was etwaige Ausfallszeiten angeht. Mach, was immer dir in den Sinn kommt, um deine Batterien aufzuladen und im Anschluss wieder frisch durchzustarten!
  • Du hast ein ungutes Gefühl bei einem Kunden? Schwant dir Übles, weil er so wirkt, als würde er dir vorgeben wollen, wie du deine Dienstleistung zu gestalten hast oder weil er sowieso versuchen wird, dich unter deinen Wert zu handeln? Was verschwendest du deine Zeit noch mit ihm? Wende dich wichtigeren Dingen zu, als Selbständiger kannst du dir deine Kunden selbst aussuchen!
Berechne deine Preise stets fair. Das bezieht sich aber nicht nur auf deine Kunden, sondern auch auf dich selbst. Vergiss nicht, dass du am Ende sämtliche deiner Fixkosten davon berappen musst. Zusätzlich dazu musst du unterm Strich noch immer etwas Gewinn erwirtschaften, denn ohne Gewinn kannst du dein Unternehmen nicht weiterentwickeln.

Kalkuliere außerdem immer Spielraum ein – zeitlich wie auch monetär gesehen! So kannst du kurzfristig ausfallen, ohne dass es sich gleich negativ auf dein Unternehmen auswirkt.

Eine Sache, die wirklich jeder Selbständige dauernd macht, der noch nicht erfolgreich ist in dem, was er tut, ist das Jammern. Plötzlich wird die Entscheidung hinterfragt, diesen Weg überhaupt eingeschlagen zu haben. Irgendwo wird immer etwas gefunden, über das sich stundenlang meckern lässt. Und meistens ist auch jeder andere, nur nicht man selbst schuld.

Der Kunde hat zu viel für zu wenig Geld gewollt. Dabei warst du es, die das überhaupt mit sich hat machen lassen, anstatt einen Riegel davor zu schieben, die Geschäftsbeziehung zu beenden und dich wichtigeren Dingen zu widmen, die dein Business stattdessen vorangetrieben hätten.

Die fehlenden Aufträge sind schuld, dass nun das Geld auf dem Konto knapp wird. Dabei warst du es, die all die Wochen und Monate davor nichts beiseite gespart hat, die Preise zu niedrig kalkuliert hat oder sich einfach zu viel gegönnt hat.

Die schlechte Zahlungsmoral der Kunden ist schuld daran, dass ein großes finanzielles Loch entstanden ist. Anstatt dass du deine Zahlungsmodalitäten anpasst und nur per Vorauskasse abrechnest, um solche Situationen gleich von vornherein zu vermeiden.

Die viele Arbeit ist schuld, dass du nicht dazu kommst, andere Projekte weiterzuentwickeln und deinen Hobbys nachzugehen. Dabei hast du selbst deine Aufträge so knapp eingeplant, dass nun kaum mehr Zeit für etwas anderes ist.

Unterdrücke trotz allem das Jammern nicht! Lasse es zu, dass du dir auch mal Gedanken darüber machst, was dir so richtig auf den Keks geht. Nur so kannst du etwas daran ändern.

Anstatt auf ewig der Jammerer zu bleiben, musst du zum Anpacker werden.

Aus einer Situation, die dir zuwider ist, mag sie auch noch so unveränderbar erscheinen, machst du künftig nur noch einen Ansatzpunkt für deine nächste Veränderung.

Stellst du also fest, dass du zu wenig Zeit oder Geld hast, musst du an deiner Planung etwas ändern. Nerven dich deine Kunden immer mehr, widmest du dich womöglich bislang der falschen Zielgruppe. Hast du nicht genug Aufträge, liegt es womöglich gar nicht an den Kunden, sondern an den Dienstleistungen.

Manchmal werden die Gründe unserer Unzufriedenheit nicht alleine dadurch greifbar, dass wir sie aufschreiben. Es sind auch hier wieder nur die Symptome, mit denen wir uns zunächst auseinandersetzen.

Du machst nun Folgendes: Schreib dir eine deiner persönlichen Unzufriedenheiten auf, als wäre es eine Überschrift. Wie bei einem Mindmap folgen nun stichwortartig mögliche Gründe, die dir dazu einfallen. Im Anschluss schreibst du dir zu jedem dieser Gründe mindestens drei (gerne auch mehr, aber du brauchst eine Auswahlmöglichkeit) Lösungsmöglichkeiten auf.

Nehmen wir als Beispiel das erste Szenario von zuvor.

Der Kunde hat zu viel für zu wenig Geld gewollt. Das ist unser Start-Problem, unsere Unzufriedenheit.

Gut, nun könnten wir uns rein damit zufriedengeben, dass dem Ganzen ein Riegel vorgeschoben und die Geschäftsbeziehung einfach beendet wird. Aber so würden wir nichts für die nächsten Kunden lernen, also spielen wir das Szenario einmal durch.

Denke immer positiv! Ein positives Mindset bestimmt auch deinen Gemütszustand. Hängst du immerzu negativen Gedanken nach, rutscht du irgendwann in eine Spirale voller toxischer Emotionen ab und beginnst nur noch an dir selbst zu zweifeln. Es ist daher von höchster Priorität, dich in positivem Denken zu üben.

Was könnten die Gründe dafür sein, dass so etwas passiert ist?

  • Zusatzleistungen wurden nicht klar genug definiert
  • Die Berechnung ist zu undurchsichtig dargestellt
  • Es liegt wirklich am Kunden, der nur frech war

Drei Gründe reichen für das Beispiel völlig, du kannst natürlich so viele Aufschreiben, wie du möchtest.

Gehen wir als nächstes die möglichen Lösungen davon durch.

Wenn die Zusatzleistungen nicht klar genug definiert wurden, habe mich mit dem Kunden das Problem, dass er womöglich gar nicht weiß, was meine Dienstleistung überhaupt beinhält. Was kann ich hiergegen also unternehmen?

  1. Zusatzleistungen definieren und schriftlich festhalten
  2. Die Möglichkeit zur Buchung von Zusatzleistungen geben
  3. Höflich darauf hinweisen, dass das nicht im Umfang ist
  4. Eine einmalige Ausnahme machen, das dem Kunden aber auch deutlich sagen

Dann hatten wir noch den Grund, dass die Berechnung nicht durchsichtig genug dargestellt ist.

Das führt am Ende dazu, dass der Kunde das Gefühl bekommt, er erhält zu wenig für sein Geld. Die Lösungen hierfür sind ganz ähnlich wie die vorergehenden.

  1. Das im Auftrag enthaltene Leistungsangebot klar auflisten
  2. Namhafte Referenzen rechtfertigen den Preis
  3. Kundenmeinungen unterstreichen meine gute Arbeit
  4. Nachweisbare Erfolge zeigen, dass ich mein Geld wert bin
  5. Ich biete dem Kunden etwas, das er nur bei mir bekommt

Und zu guter Letzt haben wir als möglichen Grund noch den Kunden selbst.

Klar, solche Leute gibt es auch, die einfach nur ihr Glück versuchen, denn Frechheit siegt.

Auch hier gibt es eine Reihe verschiedener Ansätze, um solchen Leuten entgegenzuwirken.

  1. Die Kommunikation hat keinen Raum für solchen Unsinn
  2. Solche Personen dürfen der Zielgruppe nicht angehören
  3. Durch meine Haltung hebe ich mich von der Masse ab
  4. Ich überzeuge genau die Kunden, die zu mir passen
  5. Ich glaube an mich und signalisiere keine Unsicherheit

Hör endlich auf, um Erlaubnis zu fragen

Aus der Freizeit, die du dir am Wochenende erlaubst, wird eine Tatsache. Du willst es, Punkt. Das ist Grund genug, du musst niemanden um Erlaubnis fragen.

Du bist dein eigener Chef. Leiter deines eigenen Unternehmens. Warum verfolgst du also weiter die Einstellung, dass du eine Erlaubnis bräuchtest, um Dinge umzusetzen und Veränderungen in Gang zu bringen?

Zahlreiche Seminare zur Persönlichkeitsentwicklung vermitteln uns, dass wir uns auch ruhig mal trauen dürfen, nein zu sagen. Ich gehe aber noch einen Schritt weiter und sage: Du darfst nicht, du musst! Solange du das Mindset verfolgst, Dinge tun zu dürfen, bist du auf dem falschen Weg.

Du bestimmst die Regeln, also Schluss mit der Unterwürfigkeit.

Hör endlich auf, ans Aufgeben zu denken

Am Ende scheiterst du nicht. Du findest nur zahlreiche Wege, die nicht funktionieren.

Wenn der Plan nicht funktioniert, mit dem du dein Ziel erreichen willst, änderst du auch den Plan und nicht das Ziel selbst. Was ist schon dabei, dann ging das halt schief, na und? Fehler sind wie schon gesagt dazu da, um draus zu lernen und daran zu wachsen. Und nicht, um wegen ihnen aufzugeben.

Hast du mal einen ganz schlechten Tag, wirf einfach einen Blick zurück. So siehst du, was du schon alles erreicht hast und das steigert deine Motivation gleich wieder.

Wenn du öfters mal mit diesem Problem zu kämpfen hast, leg dir am Besten ein Journal an, das du dir jeden Tag durchliest.

Sei selbstbewusst und stolz auf deine Erfolge!

Hör endlich auf, an dir zu zweifeln

Das Mittel der Herabwürdigung wird von zahlreichen Wannabe-Marketers da draußen eingesetzt, als wäre es das Ding im Umgang mit Dienstleistern. Anstatt dich von solch unseriösen Aussagen runterziehen zu lassen, machst du einfach mit deinem Tag weiter!

Ein Misserfolg, nur ein einziger Kunde, der einfach zu viel für zu wenig Geld wollte und dabei herablassende Worte wählte und schon ist das Chaos perfekt.

Du beginnst an dir zu zweifeln, glaubst plötzlich, dass du alles andere als kompetent bist. Was, wenn er wirklich recht hat und dein Preis viel zu hoch angesetzt ist? Was, wenn er wirklich recht hat und deine Fotos eine zu geringe Qualität für das verlangte Honorar bieten? Mumpitz!

Lass dir das bloß nicht einreden, da war nur jemand erzürnt darüber, dass er sich deine Dienstleistung nicht leisten kann. Mit seinen Worten zeigt dir derjenige doch gerade nur, dass er deine wertvolle Zeit ohnehin nicht verdient hätte. So jemand ist ein manipulativer Horrorkunde und hat es ohnehin nicht verdient, von deiner Reichweite zu profitieren.

In deiner Laufbahn als Selbständiger werden dir immer wieder solche Situationen unterkommen, die dich etwas zweifeln lassen. Du darfst sie nicht völlig wegignorieren, denn in Kritik steckt immer ein Fünkchen Verbesserungspotential, das du für dich nutzen kannst. Sei es nun die gezieltere Auswahl potenzieller Kunden oder auch die Darbietung von deinem Angebot. Aber du darfst dich davon auch nicht auffressen lassen!

Wenn dich Worte von abgeblitzten Kunden treffen, nimm dir die Zeit, dich zwei Minuten lang drüber zu ärgern und leg es danach ad acta. Lass deine Energie stattdessen in andere Projekte fließen, denn das bedeutet noch lange nicht das Ende deiner Karriere.

Gerade im Onlinebereich profitierst du ja von einem ganz besonderen Faktoren: Es gibt da draußen immer jemanden, der dein Angebot braucht!

Du bist ein Unternehmen

Du bist gleichermaßen ein Unternehmen, eine Marke und eine wichtige Ansprechperson für all die Personen da draußen, die deine Dienste benötigen. Damit du das verinnerlichst und diesen Gedanken auch zu leben beginnst, musst du allem voran eine Sache lernen: Du bist nun eine Führungsperson.

Wann immer es zu einer unangenehmen Situation kommt, in der du dich in die Ecke gedrängt fühlst, denkst du genau daran.

  • Der Kunde findet dich zu teuer?
    Wer entscheidet den Preis, du oder der Kunde?
  • Der Kunde verlangt Leistungen von dir, die nicht in deinem Portfolio oder in deinem Preis inbegriffen sind?
    Erneut: Wer entscheidet darüber, du oder der Kunde?

Bevor es zu einem Gespräch zwischen dir und dem Kunden kommt, ist nur eine von zwei Situationen eingetreten: Entweder bist du auf ihn zugekommen oder umgekehrt er auf dich.

Du brauchst aber nun nicht glauben, dass er deshalb am längeren Hebel sitzt, wenn du in den Erstkontakt getreten bist. Weder er noch du sind dem jeweils anderen etwas schuldig!

Diese Antworten sind sehr hilfreich, wenn du und dein Kunde preislich zu keiner Einigung kommen:

„Dann bedanke ich mich für deine Zeit und drücke dir die Daumen, dass du einen passenden Partner für das Vorhaben findest!“

„Vielleicht finden wir
zu einem späteren Zeitpunkt zum Konsens. Bis dahin wünsch ich dir alles Gute!“

„Ich verstehe natürlich, wenn dein Budget im Moment nicht für meine professionelle Dienstleistung ausreicht. Melde dich gerne, sobald genug Budget vorhanden ist!“

Szenario 1: Du kontaktierst den Kunden

Nachdem du das interessante Ausschreiben der Kunden entdeckt hast, meldest du dich bei ihm, besprichst vielleicht noch ein, zwei Einzelheiten und lässt ihm dann dein Angebot zukommen.

Nun gibt es nur drei mögliche Ausgansszenarien.

  1. Er nimmt dein Angebot an.
  2. Er schlägt dein Angebot aus.
  3. Er macht dir ein Gegenangebot.

Einzig Szenario Nummer eins ist für dich relevant, die anderen beiden sind für dich eine Absage.

Warum? Ein Gegenangebot würde bedeuten, dass du deinen Preis nicht durchsetzt und das ist nicht Ziel der Sache.

Weder bist du austauschbar, noch ist deine umfangreiche Expertise eine Selbstverständlichkeit. Entweder will er dich, dann spielt der Preis keine Rolle, oder eben nicht.

Szenario 2: Der Kunde kontaktiert dich

Umgekehrt kommt der Kunde auf dich zu, macht dir womöglich schon ein Angebot. Auch dieses nimmst du nicht an, wenn es nicht deinem Preis entspricht. Hier stellst du kein Gegenangebot und hütest dich auch davor, diesen Begriff auch nur zu denken.

Stattdessen ist deine Antwort: „Danke für dein Interesse! Mein Preis für diese Leistung beträgt…“ Und dann listest du dem Kunden vielleicht noch schön auf, was deine Leistung für einen Umfang hat, um deinen Preis zu unterstreichen. Aber auch nur, wenn das deine übliche Vorgehensweise ist!

Lass dich nicht in eine Rechtfertigungsspirale drängen!

Mir selbst ist es nicht nur einmal passiert, dass ich nach dem Nennen meines Preises gefragt wurde, ob mir da ein Fehler unterlaufen ist. Und glaub mir, in vielleicht einem dieser Fälle war diese Frage ernst gemeint.

Manche Kunden neigen einfach dazu, sich so auszudrücken, um in die Preisverhandlung einzusteigen. Aber weißt du, was sie damit auch tun? Sie erklären dich zum Idioten, zur Witzfigur, versuchen dich davon zu überzeugen, dass deine Preisvorstellung viel zu absurd ist und deine Leistung das gar nicht wert wäre.

Vielleicht ist das sogar so – deren Ansicht nach!

Dann sind das aber nicht die Kunden, die zu dir passen.

Es ist viel schwieriger, zehn Leute zu finden, die 500 € für ein Produkt ausgeben, als nur eine Person zu finden, die dazu bereit ist, ein Produkt für 5.000 € zu kaufen.

Da draußen gibt es immer Personen, die dazu bereit sind, in dein Produkt oder deine Leistung zu investieren, weil sie deren Nutzen und deren Wert erkennen. Das sind die Kunden, die wichtig für dich sind – nicht alle anderen!

Alle anderen sind deine Zeit nicht wert.

Preisverhandlungen sind eine Unart

Ganz zu Beginn deiner Karriere ist es wirklich so, dass du ein paar schlecht bezahlte Aufträge annehmen musst, um dich über Wasser zu halten. Aber bereits währenddessen beginnst du, bei zusätzlichen Aufträgen deine eigentlichen Preise durchzusetzen, in die idealerweise ein kleiner Puffer kalkuliert ist, falls es zu Ausfallzeiten oder Auftragsflauten kommt. So musst du nie wieder unter deinem Wert arbeiten!

Zumindest, wenn es um die Dienstleistungsbranche geht, haben Preisverhandlungen im Kundengespräch einfach nichts verloren.

Immerhin schreibst du mit deinem Kunden gerade nicht darüber, ob er nicht lieber 1.000 statt den 900 Stück vom pulverisierten High-Tech Smoothie kaufen möchte, da er damit knapp hundert Euro sparen könnte.

Oder hast du schonmal versucht, dem Automechaniker mit einem Grinsen im Gesicht vorzuschlagen, dass du ihm 500 statt der von ihm verrechneten 700 € für die Reparatur gibst? Hat ihm doch bestimmt Spaß gemacht, also haben alle was davon!

Aber nun im Ernst. Es gibt tatsächlich Dienstleister, die sich auf Preisverhandlungen einlassen. Die einen Auftrag annehmen, obwohl sie genau wissen, dass sie dann unter ihrem Stundensatz liegen und damit dann rote Zahlen geschrieben werden.

Warum, fragst du dich? Als Hauptargument kontert so jemand ganz gerne, dass er ja irgendwie sein Geld verdienen muss.

Ich gebe dieser Aussage prinzipiell natürlich recht, aber wenn dann ein Selbständiger diesen Prozess immer und immer wieder von vorne durchmacht und selbst nach drei, vier, fünf Jahren einen schlecht bezahlten Auftrag annimmt, hapert es ganz gewaltig an dessen Mindset.

Denn was wird durch so ein Verhalten signalisiert?

Die Bereitschaft zur Preisverhandlung zeigt am Ende nur eines: Dass man ohnehin nicht interessiert daran ist, seinen Preis durchzusetzen. Dadurch zieht man auch immer wieder solche Kunden an, die gar nicht erst bereit dazu sind, diesen zu zahlen. Und so schlittert man in einen Teufelskreis.

Kommunizierst du stattdessen jedoch selbstbewusst deinen Preis und lässt dich auf Verhandlungen gar nicht ein, zeigst du damit ganz klar: Du bist professionell und nicht darauf angewiesen, dir von einem „wohltätigen Auftraggeber“ helfen zu lassen.

Der Kunde versteht die Situation wie folgt: Du bist so gut in dem, was du tust, dass du so viele Aufträge hast und auf den einen mehr oder weniger grundsätzlich auch nicht mehr angewiesen bist. Er hat nun entweder die Möglichkeit, dich also dennoch und dann zu deinem üblichen Preis zu buchen, oder sich von dir abzuwenden, weil er sich die Blöße einfach nicht geben will.

Für dich bedeutet letzteres nicht, dass du einen Auftrag verloren hast. Du hast dir stattdessen keine wertvolle Arbeitszeit geblockt, die der nächste Kunde ausschöpfen wird, der dann auch deinen Preis zahlen wird.

Du bist austauschbar! Na und?

Du hast die Wahl: Richtest du dich nach Angebot und Nachfrage der Masse oder positionierst du dich als hochwertige Marke und setzt dich damit in der freien Marktwirtschaft gegen alle anderen durch?

Spoileralarm: Nicht nur du bist für den Kunden austauschbar, auch er ist austauschbar! Und genau das ist dein Vorteil darin, wenn du dich gar nicht erst auf Preisverhandlungen einlässt.

Es gibt mittlerweile so viele Selbständige da draußen, die von sich behaupten der Beste, der Erfahrenste, der Kreativste zu sein. Jeder hat in dem, was er tut, sein ganz eigenes, persönliches Merkmal und es liegt am Kunden, darüber zu entscheiden, ob er darauf verzichten kann oder eben nicht. Wenn du und deine Referenzen ihn nicht überzeugen, dann tun es vielleicht die vom nächsten. So ist das nunmal, das ist die freie Marktwirtschaft.

Von der Grafik, über die Suchmaschinenoptimierung bis hin zu Textern und Bloggern – durch die Bank sind das alles Leistungen, die im deutschsprachigen Raum von tausenden von Menschen in Anspruch genommen werden, und zwar täglich.

Keine Sorge also, da draußen sind mehr als genug Personen, die deine Dienste benötigen. Es ist nur deine Aufgabe, von ihnen gefunden zu werden, anstelle dich denjenigen zu widmen, die dich daran hindern, dein Business wachsen zu lassen.

Beginne, wirtschaftlich zu denken

Dein Leitsatz muss von nun an lauten: Arbeite smarter, nicht härter!

Ohne Gewinn gibt es kein Wachstum.

Du bist doch nicht selbständig geworden, nur um dann genau so weiterzumachen, wie es in deinem Lebensabschnitt als Angestellter der Fall war, oder?

Jeder fängt mal klein an, aber schon bald steht das Ausarbeiten einer Strategie an, wie man aus dem bisherigen Tauschverhältnis von Zeit gegen Geld einen erheblichen Multiplikator kreieren kann.

Das funktioniert zum einen darüber, dass du dir verschiedene Standbeine aufbaust, über die du dein Geld erwirtschaftest. Und zum anderen entwickelst du dein Unternehmen auch insofern weiter, dass du dir Assistenz ins Boot holst. Das müssen gar keine fest angestellten Personen sein, auch Freelancer sind eine Möglichkeit, um mehr Arbeitskraft zu erreichen.

Du musst auf jeden Fall einen Weg finden, um deinen Verdienst nicht alleine von deiner Arbeitszeit abhängig zu machen.

Du machst nun Folgendes: Du legst dir nun ein Ziel fest, wo du mit deinem Unternehmen hinwillst.

Ist es dein Wunsch, in Zukunft passive Einnahmen zu generieren, um nicht länger von Aufträgen deiner Kunden abhängig zu sein?

Oder willst du lieber im direkten Kundenkontakt bleiben und stattdessen eine Agentur aus deinem Ein-Personen-Unternehmen machen?

Sobald du dein Ziel kennst, notierst du dir dieses auf einem Blatt Papier (oder in deinem Notizbuch) und widmest dich dem nächsten Kapitel. Hier widmen wir uns nämlich dem Weg, den es dazu braucht, um dieses zu erreichen.

Dein Weg zum Erfolg

Unabhängig davon, für welches Ziel du dich am Ende des vorigen Kapitels entschieden hast, brauchst du laufende Einnahmen, um deinen Lebensunterhalt finanzieren zu können. Entweder startest du gerade nebenberuflich in die Selbständigkeit, dann hast du zumindest ein Problem weniger, da du dir noch keinen Kopf über die Sozialversicherung machen musst. Oder du steckst bereits direkt in der hauptberuflichen Selbständigkeit und kennst deine monatlichen Fixkosten ohnehin wie deine Westentasche.

Du machst nun Folgendes: Wichtig ist für dich nun, dass du dir eine Tabelle mit Preissteigerungen anlegst.

Du benötigst nämlich finanzielle Mittel, um Investitionen zu tätigen und dir damit einen zeitlichen Spielraum zu schaffen, in welchem du dich all jenen Tätigkeiten widmen kannst, die dir in ihrer Erstellungsphase noch kein Geld einbringen. Das kann vom Schreiben eines ebooks bis hin zu mehreren Affiliate Websites alles sein, das dir einfällt und das du umsetzen willst.

Eine Tabelle benötigst du deshalb, da es sich dabei meist um eine nicht unwesentliche Preissteigerung handelt. Am besten gehst du immer in 5-Prozent-Schritten.

Lass dich auf keinen Fall dazu hinreißen, in deiner Freizeit am Wachstum deines Unternehmens zu arbeiten! Du brauchst deine Pausen, denn sie ermöglichen es dir, neue Energie, Motivation und auch Kreativität zu tanken.

Beim nächsten Neukunden schlägst du zusätzliche fünf Prozent auf deinen Preis, das behältst du auch für die nächsten paar neuen Aufträge so bei und dann kommen die nächsten fünf Prozent dazu. Das spielst du so lange durch, bis du monatlich ein entsprechendes Einkommen generierst, das es dir ermöglicht, dein Ziel direkt anzusteuern.

Ein Ziel dieser Tabelle ist natürlich auch, dass du dir damit gezielt ausrechnen kannst, wie viel Geld du erwirtschaften musst, ohne durch deine Weiterentwicklung ins Schleudern zu geraten.

Lerne deine Alternativen kennen

Neben der Möglichkeit, deine Preise für direkte Aufträge zu erhöhen, musst du dich auch damit auseinandersetzen, welche Alternativen dir denn zur Verfügung stehen. Ich nenne es auch gerne „die Kunst des Skalierens“.

  • Eine Dienstleistung kannst du nur im Prinzip „Zeit gegen Geld“ tauschen. Selbst, wenn dein Preis mit zunehmender Expertise steigt, bleibt es dasselbe Prinzip.
  • Ein Produkt kannst du einkaufen und es anschließend für einen höheren Preis wieder verkaufen. Das macht dich zu einem Geschäftsmann.
  • Du kannst anstelle eines Produkts aber das Material darin sehen, ein eigenes Produkt daraus kreieren und dieses verkaufen. Das macht dich zu einem Unternehmer.
  • Nutzt du das Produkt, um andere über seinen Wert zu informieren, bist du ein Infopreneur und kannst dein Wissen für viel Geld verkaufen.

Man könnte im Übrigen den Unterschied zwischen einem Geschäftsmann und einem Unternehmer auch so formulieren, dass der Unternehmer eigene Produkte entwickelt oder erfindet, während der Geschäftsmann reinen Ein- und Verkauf betreibt. Beide Geschäftsfelder lassen sich natürlich prima mixen, es gibt nur einen wichtigen Aufschluss für deine weitere Businessplanung.

Fragst du dich, warum du deine Preise erhöhen sollst, anstatt dich um einen Kredit zu bemühen?

Zum einen ist es für Jungunternehmer und Gründer oft wahnsinnig schwer, einen Kreditgeber zu finden und zum anderen willst du dich doch nicht von jemandem abhängig machen.

Du willst frei von jeglichen Barrieren sein!

Während der Geschäftsmann einfach nur bequem Geld machen will, sucht der Unternehmer Erfüllung in dem, was er tut. Er liebt es, nachzudenken und seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Was davon trifft auf dich zu?

Du merkst durch die Aufzählung, dass du verschiedene Optionen hast, um deinen Umsatz entsprechend zu skalieren. Auch hier benötigst du zunächst finanzielle Mittel, weshalb du natürlich trotz Skalierung an deiner errechneten Tabelle festhalten musst. Parallel zu deinen üblichen Aufträgen beginnst du aber schonmal damit, deine weiteren Produkte zu planen und sie allmählich in die Tat umzusetzen. Handelt es sich dabei auch um Dienstleistungen, ist nichts leichter als das! Du brauchst dann nur ein paar Beschreibungstexte für deine Website, um vorzustellen, was genau du hier tust und kannst es schon anbieten. Knifflig wird es bei physischen Produkten, da du hier erst einmal Investitionen tätigen und dich unter Umständen mit dem Hersteller abstimmen musst.

Warum du mehrere Standbeine brauchst

Als weiteres Standbein kannst du im übertragenen Sinn bereits ein zweites Produkt bzw. eine zweite Dienstleistung bezeichnen. Es ist also eine weitere Einnahmequelle.

Um möglichst jedes Risiko aus der Welt zu schaffen, solltest du einen Geldfluss aus mehreren Quellen erhalten. Das kann zum Beispiel eine Konstellation aus passiven Einnahmen durch den Verkauf von ebooks und durch Provisionen über Affiliate Websites sein, während aktive Einnahmen durch deine Dienstleistung reinkommen.

Die weltweite Pandemie um Covid-19 hat sehr deutlich gezeigt, dass Dienstleistungen im Online-Bereich zwar massiv boomten, aber zum Beispiel Textleistungen für Reisebüros und andere betroffene Branchen völlig eingestellt werden mussten, da schlichtweg das Geld fehlte, um das zu bezahlen. Hast du nun mehrere Standbeine, die vor allem in unterschiedlichen Branchen zuhause sind, hältst du dir die Chance offen, trotzdem noch genug Geld einzunehmen, wenn etwas anderes kurzzeitig ausfällt.

Plane deinen Erfolg Schritt für Schritt

Lass dich nicht davon demotivieren, wenn du ein Zwischenziel nicht erreichst. Vielleicht braucht es zusätzliche Zwischenziele, weil du dir einfach zu viel auf einmal zugemutet hast. Lieber einen Schritt zurücktreten, daraus lernen und dich verbessern und dann mit erneuter Power Erfolg haben!

Du machst nun Folgendes: Schreibe dir auf kleine Notizzettelchen die einzelnen Zwischenziele, die es braucht, damit du dein großes Ziel erreichst, das du am Ende des vorigen Kapitels festgelegt hast.

Diese bringst du nun an einer kleinen Pinnwand an. Alternativ kannst du auch Haftnotizen draus machen, Hauptsache, die hängen in deiner Nähe, damit du sie regelmäßig betrachtest.

Ordne die Zwischenziele in genau der Reihenfolge an, die es braucht, um am Ende zum Ziel zu gelangen.

In den ersten sechs Monaten ziehst du einmal alle vier Wochen dein Fazit.

  • Hast du dein nächstes Zwischenziel erreichen können?
  • Wie viel näher bist du diesem gekommen?
  • Musst du etwas an deiner Planung verändern?

Du führst entsprechende Anpassungen durch, hältst all diese Veränderungen schriftlich in deinem Notizbuch fest, um bei Bedarf daraus lernen zu können und machst weiter wie gehabt.

Das richtige Zeitmanagement

Nachdem wir nun die grundlegenden Werte geklärt haben, wie deine Selbstwahrnehmung als Selbständiger, deine Skalierbarkeit und die Ausarbeitung deiner Ziele, widmen wir uns dem nächsten wichtigen Punkt im Leben eines jeden Unternehmers. Das richtige Zeitmanagement!

Du solltest natürlich auch weiterhin feste Arbeitszeiten einhalten, denn sonst läufst du Gefahr, nicht ausreichend Pausen einzulegen und schlitterst damit auf ein gravierendes Burnout zu.

In diesem Kapitel sehen wir uns daher an, wie du es schaffst, deine Produktivität aufs Maximale zu erhöhen, sodass du viel mehr Arbeit in kürzerer Zeit erledigen kannst.

Montag bis Freitag
8 Stunden pro Tag
40 Stunden pro Woche

Am Wochenende nimmst du dir frei.

Der perfekte 8-Stunden-Arbeitstag

Zumindest zu Beginn deines Unternehmenswachstums bleibt es dir nicht erspart, acht Stunden für einen Arbeitstag einzuplanen.

Aber keine Sorge, dir wird in der Zeit garantiert nicht langweilig!

Vier Stunden deiner Arbeitszeit verbringst du damit, produktiv zu sein. Du erschaffst etwas, textest, recherchierst neue Themen, führst die Redaktionsplanung und die Aktualisierungen deiner Webseiten durch usw.

In den darauffolgenden zwei Stunden bist du kreativ. Du denkst dir neue Produkte aus, gestaltest deren Labels oder Produktbilder und lässt deinen Gedanken einfach freien Lauf.

Die letzten zwei Stunden bist du erneut produktiv, allerdings erschaffst du nichts, sondern widmest dich der Beantwortung von Mails, der Pflege deiner Social-Media-Kanäle, der Buchhaltung und allem anderen, was in Richtung Bürokratie anfällt. Das hast du nämlich bis zu diesem Zeitpunkt ignoriert, um dich nicht davon ablenken zu lassen.

Zu den wichtigsten Regeln für Produktivität zählen:

  • Dauert etwas weniger als zwei Minuten, wird es sofort erledigt und nicht länger hinausgeschoben.
  • Ablenkung wird vollends minimiert, bis das Zeitfenster dafür eingetreten ist.
  • Zur besseren Organisation werden gleichartige Aufgaben in geplanten Zeitblöcken gestapelt.
  • Projekte und Aufgaben, die dir besonders schwerfallen, werden jeden Tag für fünf bis zehn Minuten lang bearbeitet, denn irgendwann kommst du in den Flow.

Willst du dir trotz einer fest geplanten Woche den Luxus zugestehen, spontan zusätzliche Aufträge anzunehmen, denk über einen Expressservice nach. Für diesen gibt es dann 50 % Aufschlag, sofern der Kunde noch in derselben Woche eine Erledigung wünscht.

Schon gewusst?

Man bezeichnet spontane Geistesblitze gerne schmunzelnd als Duschgedanken, weil sie in den banalsten Situationen auftauchen. Dabei ist unser Gehirn gerade dann, wenn wir glauben, nichts zu tun, am produktivsten. Während dieser Zeit geht es nämlich in den Verarbeitungsmodus und legt all die neu gewonnenen Informationen ab. So entstehen diese großartigen Ideen, die uns dann im Laufe des Tages ganz plötzlich kommen.

Einmal in der Woche, zum Beispiel am Montag oder Freitag, widmest du dich der Planung deiner nächsten Arbeitswoche. So schaffst du es nämlich auch, gleichartige Aufgaben zu stapeln.

Diese Zeiträume musst du natürlich auch in deinen Deadlines für neue Aufträge beachten und einkalkulieren!

Das Großartige an einem 8-Stunden-Arbeitstag ist für dich als Selbständigen ja, dass du völlig flexibel entscheiden kannst, wann genau du diese acht Stunden arbeitest! Willst du lieber feste Zeiten beibehalten, um 8 Uhr morgens beginnen und um 16 Uhr Schluss machen? Dann nur zu! Machst du lieber vier Stunden morgens und vier Stunden abends, ist das auch völlig in Ordnung. Solange du deine Konzentration und Motivation damit nicht verlierst, ist alles okay!

Viele Selbständige schwören zum Beispiel auch auf die Pomodoro-Technik, auch die 60-60-30-Methode genannt. Hier arbeitest du 55 Minuten, machst danach fünf Minuten Pause, arbeitest danach 60 Minuten durch und gönnst dir im Anschluss 30 Minuten Pause.

Probier dich ruhig aus, jeder hat gewisse Uhrzeiten, zu denen er besonders produktiv und motiviert ist. Diese solltest du unbedingt herausfinden, um dann das Maximum aus deiner Arbeitszeit rauszuholen.

In den Pausen der Pomodoro-Technik solltest du dein Handy trotzdem beiseite liegen lassen und dir stattdessen etwas Sport oder einen Powernap gönnen.

Lerne, Aufgaben abzugeben

Irgendwann ist das Ende erreicht und du hast einfach keine Zeit mehr für bestimmte Aufgaben. Sei es die Betreuung deiner Social-Media-Kanäle, die Buchhaltung oder Sekretariatsarbeiten, wie eben das Beantworten deiner Mails. Sobald du merkst, dass dich diese Tasks nur noch blockieren, anstatt dir dabei behilflich zu sein, dass du produktiv bist, wird es Zeit, diese an entsprechende Dienstleister auszulagern. Der Steuerberater kümmert sich um deine Buchhaltung, eine virtuelle Assistenz erledigt die Mails und bespielt die Social-Media-Kanäle und du kannst dich in der Zwischenzeit wieder dem widmen, was dir Spaß macht.

Die Kosten, die dadurch auf dich zukommen, darfst du nicht als Ausgaben sehen, sondern musst sie als Investition wahrnehmen. Außerdem kannst du sie von deinem Steuerberater als Ausgaben deines Unternehmens von der Steuer abschreiben.

Fragst du dich, ob es Zeit wird, Aufgaben auszulagern? Dafür gibt es eine einfache Faustregeln!

Nehmen wir mal an, dein Steuerberater berechnet dir pro Monat zwei Stunden seiner Arbeitszeit. Sobald du es schaffst, in derselben Zeit das Dreifache dieser Kosten allein dadurch umzusetzen, dass du durch das Auslagern dieser Aufgabe einer anderen Arbeit nachgehen kannst, solltest du es unbedingt in Erwägung ziehen!

Priorisiere deine Aufträge und Projekte

Egal, wie sehr du deinen Job liebst, es gibt immer etwas, das dir leichter fällt und etwas, das ein bisschen mehr deiner Energie frisst. Damit du nicht nach dem Abschluss eines Auftrags völlig erledigt bist, solltest du deine Aufgaben unbedingt priorisieren. Einmal am Tag widmest du dich etwas, das du absolut nicht gern machst – und das am besten ganz zum Schluss.

Aber auch hier gilt natürlich, dass jeder seine individuelle Methode herausfinden muss.

Ich selbst bevorzuge es zum Beispiel, themenähnliche Projekte auf einen Schub wegzuarbeiten, anstatt mich von einem Thema in das nächste zu stürzen, und das noch am selben Tag. Eine solch bunte Mischung kann aber durchaus zustande kommen – je nachdem eben, in welchen Branchen du dich aufhältst und was genau dann zu deinem Portfolio gehört.

Lass Zeit für deine Entwicklung übrig

Im Zuge der Achtsamkeit geht es nicht etwa darum, dass wir zu besseren Menschen werden. Wir lernen, mit dem glücklich zu werden, was wir haben und erkennen die Dinge, die wirklich wichtig sind.

Hast du schonmal darüber nachgedacht, dass sich dein Business nur mit dir weiterentwickeln kann? Es ist daher essenziell, dass du an deiner Persönlichkeitsentwicklung arbeitest.

Hört sich im ersten Moment ganz schön trocken an, aber das wird mindestens so stark unterschätzt, wie das Mindset im Generellen. Und du hast ja selbst gesehen, wohin das geführt hat!

Deine Persönlichkeitsentwicklung gründet im Grunde auf einem einzigen Prinzip: Der Achtsamkeit.

Das Leben bewusst wahrzunehmen und zu erkennen, wie kostbar die Faktoren Zeit und Gesundheit sind, ist der wichtigste Schritt in deiner Weiterentwicklung. Nur so beginnst du zu verinnerlichen, dass deine Grenzen eben wirklich nur von dir höchstselbst gesetzt werden können – und von niemand anderem.

  • Du bestimmst, wie dein Tagesablauf aussieht.
  • Du bestimmst, was du tust, um deinen Lebensunterhalt zu verdienen.
  • Anhand deiner persönlichen Werte bestimmst du, wie hoch deine Lebenserhaltungskosten wirklich sind und ob tatsächlich die Designertasche aus dem Katalog eine für dich und dein Leben relevante Investition ist.
  • Anstatt dich mit anderen zu vergleichen, erkennst du, dass du deinen eigenen, individuellen Weg gehst. Dadurch ist es auch kein Problem für dich, was andere über dich denken – das ist nämlich deren eigenes.
  • Die Vergangenheit lässt du dadurch ruhen, stattdessen bist du ganz proaktiv der Architekt deiner Zukunft.

Zu guter Letzt kommt es bei deiner Persönlichkeitsentwicklung auch darauf an, womit du deinen Geist fütterst. Das funktioniert nämlich ganz ähnlich dem Prinzip von Nahrung.

Anstelle von Drama und Negativität umgibst du dich mit jeder Menge Inspiration, positiven Gedanken und erinnerst dich immer wieder an deine Träume. Motivation und Disziplin kommen durch eine solche Vorgehensweise dann ganz von alleine.

Nur du bestimmst deine Grenzen jedweder Art. Ob es dabei nun darum geht, wie viel Zeit und Geld du gewillt bist, in etwas zu investieren, oder ob es dabei darum geht, ob du im hohen Alter noch mit diesem Projekt beginnen solltest. Es ist nie zu spät, um sich selbst zu verwirklichen! Sprenge deine Grenzen, denn wer kann das, wenn nicht du?